Gemeinsam über Stock und Stein!

Christoph und Manuela Döttelmayer

Ein Paar sind Manuela und Christoph Döttelmayer schon seit der Schulzeit – gemeinsam sportlich unterwegs sind die zwei gebürtigen Steirer, die in Anthering leben, hingegen noch gar nicht so lang: Denn während Christoph seit vielen Jahren begeisterter Rennrad-Fahrer ist und u.a. zweimal am Ötztaler Radmarathon teilgenommen hat, hat Manuela (Mani) ihre Leidenschaft für den Ausdauersport erst vor rund zwei Jahren so wirklich entdeckt.

Mit dem Trailrunning haben die beiden Ende 2019 nicht nur eine richtig coole, abwechslungsreiche Sportart entdeckt, sondern auch ein gemeinsames Hobby, dass sie mehr denn je verbindet.

Was ein Urlaub in Island und die 55km lange Laugavegur-Trekkingtour mit all dem zu tun haben, wie es ihnen beim "Mozart Ultra" im Rahmen des mozart100 am vergangenen Wochenende gegangen ist und warum sie sich schon ganz besonders auf das Trailrunning Festival im Oktober freuen, verraten uns die zwei im Interview.

 

Hallo ihr zwei, ihr seid letzte Woche beim mozart100 Ultra Trail gestartet und habt mit einer Zeit von 13:45:13 Stunden euer Ziel, unter 15 Stunden zu finishen, mehr als erreicht. Herzliche Gratulation! Erzählt mal, wie ist es euch gegangen? 


Christoph: Vielen Dank! Es war einfach genial: Das  Wetter war ja absolut perfekt und die lange, intensive Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Wir haben viel auf der Original-Strecke trainiert – aber während dem Rennen, wenn man gemeinsam mit den anderen Läufern unterwegs ist und durch die vielen Labestationen perfekt versorgt wird, ist es nochmal ganz anders, da vergeht die Zeit auch viel schneller. Dass wir die Distanz grundsätzlich schaffen, wussten wir, weil wir die gesamte Strecke als Generalprobe am ursprünglichen Termin im Juni 2021 abgelaufen sind. Jetzt sind wir aber natürlich stolz, so viel schneller als damals gewesen zu sein und unsere Zielzeit so stark unterboten zu haben.

Ihr seid ja noch ziemlich neu in der Trailrunning-Szene und habt überhaupt erst spät mit dem Laufen begonnen. Wie kam es dazu?


Manuela: Wir sind große Island Fans und wollten bei unserem ersten Urlaub dort die mehrtägige “Laugavegur”-Wanderung machen. Aber ich war damals einfach zu "unsportlich" und hätte das niemals geschafft. Als ich dann gehört habe, dass man das Ganze auch bei einem Rennen an einen Tag machen kann, war ich total beeindruckt. In meiner Naivität habe ich einfach ganz spontan beschlossen, dass wir das laufen werden. Christoph musste ich natürlich nicht lange überzeugen. Als ersten Schritt habe ich von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört und mit dem Lauftraining begonnen. Ich glaube, da wurde ihm auch erst richtig bewusst, dass ich das ernst meine (lacht).

 

Zieleinlauf mozart100
Foto: Große Freude im Ziel des Mozart Ultra (© Sportograf)

Also hast du deinen Alltag quasi über Nacht komplett auf den Kopf gestellt.

Manuela: Genau. Das war natürlich alles komplettes Neuland für mich. Meine ganze Leidenschaft galt plötzlich dem Laufen, meine Prioritäten haben sich komplett geändert. Eigentlich ist mir all das sehr leicht gefallen, weil es mich einfach so glücklich gemacht hat bzw. immer noch macht. Natürlich kommen dann auch die ersten Fortschritte, erst schaffst du 5km Laufen am Stück, dann 10, dann ist es plötzlich eine Halbmarathon-Distanz ... aber natürlich war das Training auch anstrengend und ich musste mich dazu überwinden. Meine Ernährungsgewohnheiten haben sich ganz automatisch an meine Bedürfnisse angepasst.

Christoph, du bist ja auch seit vielen Jahren begeisterter Rennradfahrer und nimmst an Rennen wie dem Ötztaler Radmarathon oder dem Kitzbüheler Radmarathon teil. Wie geht sich da noch das Lauftraining aus?

Christoph: Die richtige Einteilung ist natürlich das Wichtigste. Ich habe seit einigen Jahren Unterstützung durch meinen Physiotherapeuten, der sich um meine bzw. unsere Trainingsplanung kümmert. Es ist einfacher, beispielsweise am Samstag eine lange Radtour und am Sonntag einen langen Lauf zu machen, als umgekehrt – das habe ich schnell festgestellt. Aber das Laufen macht mich als Radfahrer auch stärker, und umgekehrt. Der Kontrast von der Straße zum Trail ist natürlich auch etwas Cooles.

 

Mozart UltraFoto: Gemeinsam unterwegs auf traumhaften Trails  (© Sportograf)

Was macht das Trailrunning für euch so besonders?

Manuela: Dass wir es gemeinsam machen können, uns in der Natur bewegen und immer wieder unglaublich schöne Strecken entdecken. Speziell in den Bergen kann man relativ schnell eine sehr große Distanz zurücklegen, da spürt man gar nicht, dass man bereits Stunden unterwegs ist. Das ermöglicht uns immer wieder ganz neue Abenteuer.

Beim Trailrunning Festival im Oktober wagt ihr euch mit dem Trail Marathon gleich an die „Königsdisziplin“ heran und startet an allen drei Tagen. Freut ihr euch schon? 
Christoph: Natürlich freuen wir uns schon sehr, es ist super, an jedem Tag bei einem Bewerb starten zu können! Mani hat immer ein bisschen Angst von den Cut-Off Zeiten, aber die müssen und werden wir schaffen. Das wird ganz sicher ein cooles Event mit vielen Gleichgesinnten, das Teilnehmerfeld ist ja deutlich größer, als wir es gewohnt sind. Auch ein Start mitten in der Stadt ist etwas Neues für uns. Die Strecke vom Gaisbergtrail kennen wir ja schon großteils vom Mozart Ultra, diesmal werden wir sie aber umgekehrt laufen. Die Stadt Salzburg und ihre Umgebung sind einfach ein Traum für Trailrunner ... und für Radfahrer :-).

Christoph und Manuela DöttelmayerFoto: Beim Drei-Zinnen-Alpine-Run in Südtirol